Wilibald Gurlitt

deutscher Musikwissenschaftler; Prof. in Freiburg/Br. 1929-1937 und nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1958; Student und Assistent Hugo Riemanns in Leipzig; Veröffentl. u. a.: "Michael Praetorius", "Johann Sebastian Bach"; bearbeitete das Riemann Musik-Lexikon völlig neu und gab den Personenteil von dessen 12. Auflage heraus; Sohn von Cornelius Gurlitt

* 1. März 1889 Dresden

† 15. Dezember 1963 Freiburg/Br.

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 08/1964

vom 10. Februar 1964

Wirken

Wilibald Gurlitt wurde am 1. März 1889 in Dresden geboren. Er entstammt der bekannten Familie G., die in drei Generationen der deutschen Kunst und Wissenschaft namhafte Vertreter gegeben hat. Sein Vater war der bekannte Architekt und Kunstgelehrte Cornelius G.

Der Sohn studierte nach der Schulzeit an der Annenschule in Dresden an den Universitäten Heidelberg und Leipzig Musik- und Archivwissenschaft u. machte zur Vertiefung seines Studiums größere Bibliothek- und Archivreisen. Im Jahre 1914 promovierte er in Leipzig bei Hugo Riemann zum Dr. phil. und arbeitete sodann als Assistent Riemanns am Musikwissenschaftlichen Seminar, am Collegium musicum und am Staatlichen Forschungsinstitut für Musikwissenschaften in Leipzig.

Während des ersten Weltkrieges geriet er, in der Marneschlacht verwundet, in französischer Kriegsgefangenschaft, wurde in der Schweiz interniert und war dort als Musiklehrer an der Fortbildungsanstalt für internierte ...